Nachdem wir uns den Bus gekauft hatten, diente er in den ersten Jahren dem Transport von Projekten und Motorrädern. Als wir 2019 mit einem Freund einen Balkan-Roadtrip planten, stand fest, dass wir ein Bett in unserem Bus brauchen würden. Die Zeit war knapp, doch für uns war klar, dass wir nicht einfach eine Matratze auf den Busboden legen wollten. Wir erarbeiteten ein für uns passendes, längerfristiges Konzept zur Nutzung unseres Busses. Da es bei der Materiallieferung Verzögerungen gab, haben wir die letzten Halterungen in der Nacht vor dem Abreisetag geschweißt und eingepasst – wer kennt das nicht? 😉
Konzept
Wir haben von Beginn an darauf geachtet, unsere Einrichtung flexibel und praktisch zu gestalten. Der Bus sollte mehrere Funktionen vereinen und ohne große Umstände auch als Transporter von Projekten, Motorrädern oder einfach für Tagesausflüge mit bis zu 8 Personen dienen. Deshalb lässt sich unsere Buseinrichtung innerhalb von 10 min zu zweit super ausbauen. Diese modulartigen Elemente können wir jederzeit unseren Bedürfnissen anpassen und weiterentwickeln.
Bett Briefing- ein kurzer Überblick, worauf wir beim Bau des Bettes geachtet haben
- Schlafkomfort – wir wollen im Urlaub nicht schlechter schlafen als zu Hause 😉
- Nutzbarer Stauraum unter dem Bett
- Wir wollen für den Schlafmodus nichts umbauen, da wir oft beobachten, dass regelmäßige Handgriffe lästig werden können und wir keine geteilte Matratze wollen.
- Es soll leicht sein und sich kompakt in der Garage oder im Keller verstauen lassen.
- Das Bett soll auch frei stehen können – uns gefällt der Gedanke sehr gut, dass wir das Bett bei uns Zuhause oder, wenn wir mit dem Bus jemanden besuchen, als Gästebett nutzen können.
Maße
Da wir im Bus neben dem Bett noch etwas Platz für Schuhe und unsere Kühlbox, welche auch als kleine Ablage/Nachtkästchen dient, brauchten, haben wir uns für eine Bettbreite von 1,20m und eine Überlänge von 2,10m entschieden. Für manch Einen ist diese Breite zu zweit unvorstellbar, für uns klappt das aber ganz gut – by the way: schlafen wir zuhause auch nicht auf einem größeren Bett 😉
Aluprofile
Nach einer längeren Recherchephase haben wir uns dazu entschieden, das Bett aus extra leichten 40x40mm Aluprofilen zu bauen. Diese sind leicht, aber trotzdem robust und lassen sich perfekt für verschiedene Bedürfnisse individualisieren. Es gibt mehrere Hersteller von Aluprofilen, die Bekanntesten sind wohl Item und Bosch. Aufgrund des Zubehörangebotes haben wir uns für Item entschieden. Diese konnten wir bei unserem Händler präzise zugeschnitten kaufen. Wenn man bei der Planung alles richtig gemacht hat, macht der weitere Zusammenbau richtig Spaß und ist, als hätte man einen großen Matador Baukasten.
Klappfunktion
Wie im Bild gut zu erkennen, haben wir in der Mitte des Bettes ein Scharnier eingebaut. Durch die versetzten Holzleisten, welche die Matratze einfassen, lässt sich der Bettrahmen ohne Matratze auf null klappen. Wenn man das Bett klappt, sind nur auf einer Gestellseite Beine, die obere Betthälfte liegt in unserem Bus auf Halterungen auf, welche an den Sitzkonsolen befestigt sind. Damit sind uns die Bettbeine beim Handling mit den Normboxen, mit welchen wir den Stauraum unter dem Bett organisieren, auch nicht im Weg.
Randnotizen:
Wir räumen die Boxen vor dem Campen in der Wohnung mit allem, was wir brauchen, voll und stellen sie dann bepackt in den Bus.
Damit wir das Bett freistehend nutzen können, haben wir immer noch zwei extra Beine mit.
Lattenrost
Für extra Komfort und Belüftung haben wir in das Alu-Gestell einen Lattenrost eingearbeitet. Dieser steckt mit einer Dichtschnur unterlegt in der Nut der Aluprofile (so gibt’s auch kein Klappern beim Fahren).
Topper
Um die Sache abzurunden haben wir uns einen Topper bei unserer Deutschland Rundfahrt in der schwäbischen Alb geholt. Nicht irgendeine Matratzenauflage, wir sind extra zu TOPPERNACHMASS gefahren, da dort ausgesprochen hochwertige Topper aus Abstandsgewirke maßangefertigt werden. Abstandstextilien sind ein sehr technisch aufwendig hergestelltes Material, bei dem der unter- und Oberlayer mit tausenden kleinen Kunststofffäden verbunden ist. Dies bewirkt, dass dieses Material sehr gut belüftet ist und einen zusätzlichen Mehrwert für den Schlafkomfort bietet.